Angiogenese

Als Angiogenese (griechisch „die Gefäßentstehung“) bezeichnet man das Wachstum von kleinen Blutgefäßen (Kapillaren), überwiegend durch Sprossung aus einem vorgebildeten Kapillarsystem.

Autolyse

Die Autolyse ist die körpereigene, aktive Wundreinigung. Dabei wird das nekrotische Gewebe durch Markophagen und wundeigene proteolytische Enzyme verflüssigt und abgebaut. Der Selbstreinigungsprozess kann durch Zuführen von Feuchtigkeit (Nasstherapie) und durch Feuchthalten der Wunde (Hydrogel) unterstützt werden.

Border

Diese Verbandsmaterialien kleben am Rand.

Achtung: Gefahr für Allergien

Epithelisation

Am Ende des Wundheilungsprozesses wird die Wundoberfläche durch Epithelisation geschlossen.

In der Basalschicht der Epidermis werden Epithelzellen gebildet. Diese wandern von den Wundrändern her auf einander zu und überziehen so die Wunde mit einer feinen Epidermis. Neue Epithelzellen werden auch von Hautanhangsgebilden – Haarfollikel, Talgdrüsen, Schweissdrüsen – gebildet.
Voraussetzung für die Wanderung der Zellen ist eine gut durchblutete, feuchte Unterlage, wie sie das Granulationsgewebe darstellt. Trocknet diese Gleitschicht aus, können die Epithelzellen nicht wandern.

Epithelisierungsphase

  • Beginn 5. bis 10. Tag nach der Verletzung
  • Granulationsgewebe wird wasser- und gefässärmer (hellrosa Farbe, weniger glänzend!) und bildet sich in Narbengewebe um
  • Gleichzeitig erfolgt eine Wundkontraktion
  • Vom Wundrand her kriechen die neu gebildeten Keratinozyten über das Granulationsgewebe
  • Beendung der Epithelisationsphase nach ca. 3 Wochen
  • Maximale Zugfestigkeit erst nach ca. 8 Wochen!
  • Bis sich die Kollagenfasern definitiv ausgerichtet haben, kann es mehrere Jahre dauern
  • Nachpflege der Wunde wichtig!

Exudationsphase

  • Dauer: 1.- 8. Stunde nach dem Trauma
  • Einleitung der Wundheilung durch initiale Blutung
  • Primäre Abdeckung der Wunde durch das entstehende Blutkoagulum
  • Nach der Austrocknung entsteht ein Schorf

Fibrinphase

  • Dauer 1. – 4. Tag
  • Bekämpfung der eingedrungenen Keime durch Anlockung von Granulozyten und Monozyten
  • Granulozyten gehören zu den Leukozyten und können Mikroorganismen phagozytieren (=einverleiben)
  • Die Monozyten gehören ebenfalls zu den Leukozyten sie können in verschiedene Gewebe einwandern

Die Monozyten reifen zu Makrophagen (=Fresszellen); wichtigste Akteure der Reinigungsphase. Ausserdem setzen die Makrophagen gewebeabbauende Enzyme frei (Resorption der Zelltrümmer) und bilden Wachstumsfaktoren. Diese Wachstumsfaktoren sind von entscheidender Bedeutung für die Gewebe-Neubildung.

Fliegenmaden

Sterile Fliegenlarven (Maden) werden zum Abräumen von nekrotischem und gangränösem Gewebe auf die Wunde aufgelegt und zum Schutz vor einem Entweichen durch ein feinmaschiges, steriles, luftdurchlässiges Netz abgedeckt. Die Maden schonen das gesunde Gewebe.

Sie verflüssigen durch proteolytische Enzyme das abgestorbene Gewebe und nehmen es anschließend auf. Es entsteht gleichzeitig ein mikrozides Wundmilieu.

Es sind auch Maden in Beuteln aus Polyvinylalkohol erhältlich. Das Handling ist damit wesentlich einfacher. Die Wirkung der Maden begrenzt sich aber auf die jeweilige Auflagefläche des Beutels, die Wirkung ist daher in Regionen mit zerklüftetem Wundgrund begrenzt.

Foliendeckschicht

Die Foliendeckschicht ist aus Polyurethan und verhindert, dass Exsudat aus dem Schaumstoff herausläuft. Geht die Foliendeckschicht in einen Klebe- oder Haftrand über dann ist das Produkt semiokklusiv.

Fremdkörperentfernung

Schürfwunden: sind häufig stark verschmutzt (Aschenbahn, Strassenschmutz, der in die Haut eingerieben wurde). Der Schmutz muss restlos entfernt werden, sonst besteht die Gefahr der
bleibenden Schmutztätowierung:
1. Wunde unter fliessendem Wasser, mit NaCl 0.9% spülen, oder nasse Gaze auflegen
2. Noch haftende oder grössere Fremdkörper mit einem nassen Tupfer oder/und mit der Pinzette entfernen
Wenn Resultat unbefriedigend ist, unter Lokalanästhesie mit einer Bürste reinigen (Arzt).